Das Wahrzeichen des Marktes Großarl ist die Pfarrkirche, die auf einem südlichen Felssporn des Ellmautales stehend und vom Friedhof umschlossen, weithin sichtbar über den Häusern thront. Die heutige Kirche ist die zweite auf diesem Platz - von der ersten Großaler Kirche ist fast nichts bekannt. Zwei Urkunden aus dem Jahre 1339 berichten indirekt von einer Kirchen in der Arl, zu einer Zeit also wo Großarl längst noch keine eigene Pfarrei war sondern eine Filiale der Mutterpfarre St. Veit/Pg. Diese erste Kirche hatte eher die Größe einer Kapelle und wurde Laufe der Zeit viel zu klein für die anwachsende Bevölkerung und so wurde im 18. Jahrhundert der Ruf nach einer neuen, größeren Kirche sehr laut. 1768 wurde der Neubau beschlossen und bis zum Jahre 1770 auch durchgeführt. Die Kosten des Neubaues beliefen sich auf 7.805 Gulden (3.000 Gulden bezahlte das Domkapitel, der Fürsterzbischof spendierte 1.000 Dukaten). Während die Süd- und Ostseite zur Gänze neu gebaut wurden, bezog man Teile der alten Nord- und Westmauer und den Turm in den Neubau ein. Der alte Turm selbst wurde erhöht und bekam erst 1783 die Turmkuppel. Im Jahre 1770 wurde auch der heutige Pfarrhof neu gebaut.
Die spätbarocke Kirche ist eine einschiffige, breite Saalkirche mit Satteldach, 3 Jochen, Rundbogenfenster und einer einheitlichen Rokoko-Ausstattung. Im 1. Joch befindet sich eine doppelte Empore auf quadratischen, abgefasten Pfeilern. Auf dem Hochaltarbild ist Maria mit dem Kinde dargestellt, flankiert von den beiden Kirchenpatronen Ulrich und Martin. Im Oberbild des Hochaltares ist die Heilige Dreifaltigkeit dargestellt.
Als man in Großarl daran ging eine Kirche zu erbauen, wusste man lange Zeit nicht, wohin man sie stellen sollte, denn es war sehr schwer in dem steilen Gelände eine guten und lawinensicheren Bauplatz zu finden. Endlich entschloss man sich für das sogenannte Schappachfeld - und dort geschah es, dass sich ein Zimmermann mit der Hacke am Bein verletzte, so dass einige Holzspäne mit Blut befleckt wurden. Plötzlich kam ein Rabe, nahm diese blutbefleckten Holzspäne auf und flog mit ihnen zu dem östlich gelegen Berghang. Die Leute damals sahen darin einen Fingerzeig Gottes und bauten ihr Gotteshaus an diesem neuen - vom Raben gezeigten - Platz. So entstand die Großarler Kirche dort wo sie heute noch steht.